Conversion Optimierung

7 Dinge, die Sie als Conversion Optimierer vom A-Team lernen können

Torsten Hubert
 Lesezeit: 8 Minuten    
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Wer kennt noch die Serie aus den 80ern? Die Helden meiner Kindheit, die immer mit qualmenden Reifen im schwarzen GMC mit offener Tür losfahren und mit automatischen Waffen einen Blumentopf nach dem anderen zur Strecke bringen, dabei die Gegner jedoch nie verletzen und immer Ihr Ziel erreichen.

Was Sie als Conversion Optimierer vom A-Team lernen können

Kennen Sie das A-Team-Gefühl? Das Gefühl der Überlegenheit? Das Gefühl, das sich einstellt, wenn ein Test wieder einmal richtig erfolgreich war?

Mich erinnern diese Momente immer wieder an meine Kindheit. Als wir vollkommen naiv den modernen Robin Hoods nachgeeifert und jedem neuen Abenteuer des A-Teams entgegen gefiebert haben. Nur um sich danach wieder unsterblich und über jeden Zweifel erhaben zu fühlen.

Ich möchte Ihnen heute einige Dinge zeigen, die wir als Conversion Optimierer vom A-Team lernen können, um genau dieses A-Team-Gefühl öfter erleben zu können.

Schauen wir uns die Charaktere einmal genauer an:

Hannibal

Hannibal Smith Colonel John Smith, besser bekannt als Hannibal, ist der Anführer und Stratege des A-Teams. Er ist ein Meister der Verkleidung und kann somit in jede nur erdenkliche Rolle schlüpfen und nimmt in fast jeder Folge mindestens einmal ein komplett neues Wesen ein.

Seine Fähigkeit sich in andere Personen hinein zu denken und geistig immer einen Schritt voraus zu sein führt das A-Team zielstrebig weiter zum gewünschten Ziel.

Sein Markenzeichen: Der beige Mantel, die schwarzen Lederhandschuhe, eine Zigarre und der Satz, der jede Folge beendet: “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.” gefolgt von genau diesem A-Team-Gefühl.

Was wir von Hannibal lernen können:

Ein guter Testplan ist die Basis der Optimierung

Ein sauberer Testplan ist für Conversion Optimierer extrem wichtig. Ein sauberer Testplan sollte die Hypothesen klar abgrenzen um so zusätzlich zum Uplift Customer Insights zu generieren.

Testet man zu viele Dinge gleichzeitig, weiß man später nicht mehr was zur Änderung der Conversion Rate geführt hat. Man kennt nur den Unterschied. Im schlimmsten Fall ist es so, dass man fünf Dinge verbessert und ein entscheidendes Detail verschlechtert. In Summe kann hierbei eine Nullnummer rauskommen und der Test wird fälschlicher Weise als nicht erfolgreich abgestempelt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in folgenden Blogposts:

Limbic®-Personas helfen Kunden wirklich zu verstehen

Hannibals Fähigkeit in nahezu jede Rolle schlüpfen zu können und diese bis ins Detail mit Leben zu füllen ist wie die Arbeit mit guten Personas.

Limbic®-Personas sind prototypische Kundentypen. Anders als bei “normalen” Zielgruppen-Beschreibungen versuchen Limbic®-Personas nicht einen möglichst breiten Schnitt durch alle Kunden eines Shops zu ziehen, sie versuchen ganz speziell auf Bedürfnisse und Wertewelten von Kundensegmenten einzugehen und diese möglichst individuell und trotzdem übergreifend anzutriggern.

Mehr zu diesem Thema in folgendem Artikel:

Face

Face Lieutenant First Class Templeton Peck oder einfach nur Face oder Faceman. Der extrem smarte, gut gekleidete Gentleman, der sich immer diplomatisch verhält und sich somit nicht angreifbar macht. Er ist der Organisator im Team. Wenn irgendetwas benötigt wird, er analysiert die Hintergründe und organisiert das was wirklich gebraucht wird.

Dabei lässt er immer seinen Charme spielen und schafft somit das Vertrauen, das nötig ist um die Menschen dazu zu bringen nach seinen Wünschen zu handeln.

Was wir von Face lernen können:

Conversion Optimierung heißt intern kämpfen

Der Job eines Conversion Optimierers ist nicht einfach. Um erfolgreich zu sein, muss er sich in die Höhle des Löwen begeben und mit allen Abteilungen gleichermaßen gut auskommen. Allein die Kontaktpunkte zwischen IT und Marketing sind oft schon ein riesiger Schauplatz interner Feindseligkeiten.

Die Aufgabe des Conversion Optimierers ist es genau diese “Grabenkämpfe” aufzulösen und das gesamte Unternehmen in der Entwicklung weiter nach vorne zu bringen. Hierbei ist die Diplomatie und smartes Vorgehen notwendig. Wenn jemand genau das kann, dann Face.

Ein guter Analyst ist unbezahlbar

Ein Conversion Team benötigt einen extrem guten Webanalysten. Er ist die Lebensader und Lebensversicherung des Leaders. Bei ihm laufen alle Zahlen zusammen und er weiß diese zu interpretieren. Selbst in scheinbar mißlungenen Tests schafft er es mit einem Deep-Dive in die Daten durch z.B. Segmentierung doch noch wichtige Learnings herauszuarbeiten.

Weiterhin liefert er wirkliche Impulse für die passenden KPIs für das Testing, jenseits von Click-throuh-Rate, Sales-Conversion und Revenue.

Mehr zum Thema in folgenden Artikeln:

Murdock

Murdock Captain H.M. (“Howling Mad”) Murdock, der Verrückte der Serie. Zu Beginn jeder Folge muss er erst einmal aus der Psychiatrie befreit werden um gemeinsam mit dem Team in neue Abenteuer zu starten, obwohl in keiner Folge wirklich klar wird, ob er seine Wahnvorstellungen nur spielt, oder wirklich komplett verrückt ist.

Nicht nur seine braune Leder-Fliegerjacke mit Tiger Stickerei auf dem Rücken, Baseball-Cap und schwarzen Chucks machen es klar: Er ist der Herr der Fluggeräte. Ist es nötig, dass das Team in die Luft geht, er ist der richtige Mann dafür.

Eine weitere für das Team wichtige Eigenschaft, die oft übersehen wird ist, dass er alles in Frage stellt und sich mit den Begebenheiten und eingefahrenen Wegen nicht zufrieden stellt.

Was wir von Murdock lernen können:

Habe stets alle Regler im Griff

Als Flieger hat Murdock stets alle Regler im Cockpit im Griff. Genauso muss es auch der Conversion Optimierer machen. Er muss alle Instrumente (Zahlen aus der Web-Analyse) lesen können und daraus die richtigen Schlussfolgerungen (Tests) ziehen um den Vogel in der Luft zu halten, äh… also die Website permanent zu verbessern. 😉

Am besten gelingt dies mit einem sauberen Conversion Prozess.

Mehr zum Thema Conversion Prozesse finden Sie in folgenden Artikeln:

Es gibt keine heiligen Kühe*

Wer kennt das nicht? Heilige Kühe, also Dinge, die man nicht ändern kann. Manchmal werden sie auch Corporate-Identity oder Corporate-Wording genannt. In seltenen Fällen trifft man auch auf die Extremform “Wir machen das schon immer so.” Nicht dass ein einheitliches Erscheinungsbild schlecht wäre. Es muss nur einen sinnvollen Grund für die CI geben.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Praxis: Eine große Firma definiert eine neue CI. Die Verantwortliche (leider wenig bis keine Online-Affinität) definiert gemeinsam mit der Branding-Agentur, dass Verweise in Broschüren mit einem roten Pfeil vor dem schwarzen Text dargestellt werden. So weit so gut. Verweise sind in Broschüren selten und stehen in diesem Fall immer am Ende eines Abschnitts.

Jetzt kommt die Ableitung der CI für die Online-Welt. Also was macht man? Man macht den Link-Text schwarz und den roten Pfeil davor. Warum macht man das? “Weil wir es auch im Print so machen.” Da hilft auch kein argumentieren, dass man auch Links im Text hat und kleine rote Pfeilchen einfach keiner als Link identifiziert, wenn der Text danach nicht wenigstens unterstrichen ist. Ich denke Sie wissen was ich meine.

Stellen Sie auch Bestehendes in Frage. Nur so können Sie sich wirklich verbessern.

B.A.

B.A. BaracusMaster Sergeant Bosco Albert Baracus besser bekannt als B.A. Der muskulöse mit kiloweise Goldketten behängte, Irokese tragende Kraftprotz ist der Fahrer des matt schwarzen GMC-Vans mit dem typischen roten Streifen und Heckspoiler. Er ist immer übellaunig und leicht reizbar. Den Spitznamen B.A. hat er nicht wegen seiner beiden Vornamen, sondern wegen seines Verhaltens bekommen. Es steht für Bad Attitude, die er besonders gerne zeigt, wenn er in ein Flugzeug oder Hubschrauber steigen soll. Ein schönes Beispiel: http://youtu.be/97bqo8y7HBc (Einbetten ist leider untersagt.)

Wenn es etwas zu schweißen, reparieren oder bauen gibt, ist er als Mechaniker und Elektronikspezialist die erste Wahl. Fast schon wie MacGyver, der aus einer Büroklammer eine Atombombe bauen kann, benötigt er nur wenig Materialien um damit das perfekt passende Gefährt zu bauen.

Was wir von B.A. lernen können:

Entwickler sind einfach so – und das ist gut so

Das Entwickler ein besonderer Schlag Menschen sind, ist jedem schon aufgefallen, der einem echten Entwickler begegnet ist. Sie lassen sich nicht verbiegen. Sie sind so wie sie sind und das wird keiner ändern. Je mehr Sie das versuchen, desto mehr werden Sie die Entwickler gegen sich aufbringen.

Akzeptieren Sie sie so wie sie sind. Sie machen einen verdammt guten Job, der Ihnen immer wieder den Hintern rettet.

Die Learnings im Überblick

Abschließend noch einmal alle Learnings im Überblick:

  1. Ein guter Testplan ist die Basis der Optimierung
  2. Limbic®-Personas schaffen ein besseres Kundenverständnis
  3. Conversion Optimierung heißt intern kämpfen
  4. Ein guter Analyst ist unbezahlbar
  5. Habe stets alle Regler im Griff
  6. Es gibt keine heiligen Kühe
  7. Entwickler sind einfach so – und das ist gut so

Ich freue mich auf auf Ihr Feedback und wünsche viel Spaß beim A-Team-Gefühl.

Bildhinweis

Alle im Blogpost verwendeten Bilder (inkl. des Titelbildes) stammen von der Seite “A-Team Online” (http://ateamonline.webs.com). Einer englischen A-Team Fan-Seite mit vielen Infos, Bildern, Forum und vielem mehr.

Über den Autor

Torsten Hubert

Principal Consultant

Torsten Hubert, Jahrgang 1975, ist Principal Consultant bei konversionsKRAFT – Deutschlands führende Agentur für Conversion Optimierung.

Torsten Hubert beschäftigt sich seit Mitte 2000 intensiv mit der Optimierung von eCommerce Systemen, Webmarketing und ist Google Advertising Professional. In den letzten Jahren hat er in vielen erfolgreichen Projekten tiefe Einblicke in die Themenbereiche E-Commerce-Systeme, Usability, Motivatorik, Conversion-Optimierung, Landingpages, Webmarketing (SEO & SEA) sammeln können.

Weiterhin ist Torsten Hubert Dozent für Conversion Optimierung, Usability und Motivatorik an der Hochschule Darmstadt.

Sein kostenloses eBook “Die stummen Schreie der Konversion – 11 Konversionskiller und wie sie vermieden werden” wurde bisher über 13.000 Mal heruntergeladen.

Das Knowhow von Torsten Hubert wird von Fach- und Publikumsmedien gleichermaßen aufgegriffen. So erschienen Artikel bereits in Publikationen wie iBusiness, Website Boosting, InternetWorld und weiteren Magazinen.

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7 Kommentare

  1. Gravatar

    Markus Kehrer,

    Oh yeah, you made my day! Das A-Team mit Conversion Optimierung zu kombinieren war eine super Idee!

  2. Gravatar

    Matthias Henrici,

    hahaha! Super. Das A-Team ist ein Super-Inspiration

  3. Gravatar

    Jonas Wendler,

    Hallo Torsten!

    Ich muss mich meinen Vorrednern anschließen. Wirklich klasse Idee, die Thematik mit den Figuren aus der A-Team Serie zu verbinden. 🙂
    Werde wohl heute Abend auch gleich noch ein paar Minuten dieser genialen Serie genießen. Merci! 🙂

  4. Gravatar

    Erol Yöndem,

    Das waren noch Zeiten. Ohne Internet 🙂
    Klasse Idee

  5. Gravatar

    jose luis loren,

    Super!
    Eine sehr gute Idee mit dem Team die Optimierung zu vergleichen.
    Ich tweete diese Post für meine Freunde.

  6. Gravatar

    Thomas,

    Sehr Cool! Gleich heute mal ne Folge kucken und Inspiration für die Arbeit holen 😉

  7. Gravatar

    Axel Schröder,

    Das war genial!

    Hat wirklich viel Freude meim Lesen gemacht und die Inhalte sind echt “hängengeblieben”. 😀

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