Diese Woche erklären wir Dir das Behavior Pattern Paradox of Choice. Bei diesem konsumpsychologischen Prinzip geht es allerdings nicht darum wie man es einsetzt, sondern vielmehr wie man ihm am besten entgegenwirkt. Was genau dahinter steckt erklären Dir Jenny, Thomas und Stefan mit vielen Beispielen in einem kurzen Video von überzeugungsKRAFT.
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Das “Paradox of Choice” ist die sprichwörtliche Qual der Wahl
Angenommen, wir wollen noch schnell etwas als Mitbringsel für den Besuch bei Freunden einkaufen; einen guten Wein zum Beispiel. Leider kennen wir uns mit Wein nicht wirklich aus. Wir haben eine Preisgrenze, doch selbst in dieser Preisgrenze gibt es viele Weine bei denen wir uns im unklaren sind, welchen wir wählen sollen. Die Regale in den Supermärkten sind riesig, die Zweifel in uns werden größer. Es gibt so eine große Auswahl, aber auch so viele Möglichkeiten sich falsch zu entscheiden. Wir sind gefangen im “Paradox of Choice”.
Wir erleben das “Paradox of Choice”, wenn wir mit einer großen Auswahl konfrontiert werden, bei der uns die Unterschiede der einzelnen Möglichkeiten noch nicht klar sind und es uns dadurch sehr schwer fällt eine Entscheidung zu treffen. Dieses Problem ist im stationären Handel, aber auch im Onlinehandel oft präsent. So zum Beispiel bei Listen von Produktkategorien. Wir zeigen Dir, wie Du Deinen Kunden die Wahl erleichterst.
5 Tipps und Onlinebeispiele gegen das “Paradox of Choice”
Nachfolgend geben wir Dir 5 Tipps, mit denen Du es Deinen Kunden erleichterst, Produktunterschiede wahrzunehmen, damit sie mit einem guten Gefühl eine Entscheidung treffen können.
1. Kontraste durch Empfehlungen erzeugen
Es wird oft unterschätzt, dass Kunden sich durch besonders attraktiv gestaltete Angebote in ihrer Entscheidung lenken lassen. Eine Möglichkeit, das “Paradox of Choice” zu verringern, ist die Hervorhebung von einzelnen Angeboten. Wichtig hierbei ist, die Angebote organisch in die Liste zu integrieren und sie nicht zu sehr nach einem Werbebanner aussehen zu lassen.
2. Hervorhebung relevanter Filter in Kategorien
Um die Auswahl für den Nutzer zu verringern, werden ihm oft eine Vielzahl von Filtern angeboten, die auf alle möglichen Bedürfnisse des Nutzers eingehen sollen. Dabei wird häufig nicht bedacht, dass bestimmte Filter in manchen Kategorien nützlicher sind als andere. Der Nutzer kann auch hier ganz schnell in ein weiteres “Paradox of Choice” geraten. Die Flut an Filtern könnten ihn überfordern.
Deshalb sollten relevante Filter individuell für die jeweilige Kategorie, aus der gesamten Menge an Filtern, hervorgehoben und angezeigt werden. Analysedaten zur Filternutzung können zeigen, welche Filter tatsächlich am häufigsten genutzt werden. Denkt man hier noch einen Schritt weiter, könnten Filter auch personalisiert und auf den jeweiligen Nutzer angepasst ausgespielt werden.
Bonus-Tipp: Bei Produkten, die sich durch die Marke definieren, können auch Filter von relevanten Marken eine schnelle Reduktion der Auswahl und die Erhöhung der Relevanz erzeugen.
3. Besonderheiten einzelner Produkte hervorheben
Ähnlich wie bei Empfehlungen können bereits auf der Listenansicht angezeigte Merkmale der Produkte dabei helfen, eine differenziertere Vorauswahl zu treffen.
4. Produktberater anbieten
Gut durchdachte Produktberater können zwar eine persönliche Beratung im stationären Handel nicht komplett ersetzen, helfen aber dabei, Unsicherheiten bei der Auswahl zu verringern. Gute Produktberater kennen die häufigsten Filter der Kunden und stellen diese als Vorauswahl in einem Prozess zur Verfügung.
5. Vergleiche ermöglichen
Nicht unterschätzt werden sollte die Vergleichsfunktion. Sie ist für einige Nutzergruppen ein bevorzugter Weg, sich zwischen einer Vorauswahl zu entscheiden. Hierbei ist es von Vorteil, wenn bereits zuvor Besonderheiten der Produkte nach außen sichtbar gemacht werden.
Das waren unsere 5 Tipps, um das “Paradox of Choice” zu reduzieren. Wir hoffen, Du hast wieder neue Ideen für mehr überzeugungsKRAFT bekommen!
Welche Erfahrungen hast Du mit dem “Paradox of Choice” – Effekt gemacht? Wie gehst Du vor, um eine Entscheidung zu treffen und welche der Methoden würde Dir helfen oder haben Dir schon geholfen?
Mehr zum “Paradox of Choice” und weiteren Prinzipien:
Stefan Mayer ist Senior UX Consultant bei konversionsKRAFT. Seine Expertise liegt darin, verhaltenspsychologische Prinzipien als Bausteine für erfolgreiche Optimierungskonzepte einzusetzen. Das Erkennen und Motivieren der Nutzer steht für ihn an erster Stelle. In seinen Konzepten spiegeln sich die Erkenntnisse zu unterbewussten Einflüssen auf das Nutzerverhalten stets wider.
Hallo Volker,
freut uns, dass dir der Beitrag gefallen hat. Wir möchten mit diesem Beitrag zeigen, vor welchen mentalen Hürden sich Kunden in einem Auswahlprozess befinden und wie damit umgegangen werden kann. Wenn der Kunde am Ende etwas erwirbt mit der er zufrieden ist, haben alle Seiten gewonnen.
2 Kommentare
Volker Wendeler,
Schöner Beitrag! Jetzt habe ich verstanden, wie wir als Konsumenten ausgetrickst werden.
Stefan Mayer,
Hallo Volker,
freut uns, dass dir der Beitrag gefallen hat. Wir möchten mit diesem Beitrag zeigen, vor welchen mentalen Hürden sich Kunden in einem Auswahlprozess befinden und wie damit umgegangen werden kann. Wenn der Kunde am Ende etwas erwirbt mit der er zufrieden ist, haben alle Seiten gewonnen.