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11 Landingpage Elemente im Bewertungsraster

Torsten Hubert
 Lesezeit: 7 Minuten    
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Ich möchte Ihnen heute ein einfaches Bewertungsraster für Landingpages an die Hand geben, mit dem Sie durch das Bewerten von 11 Elementen sowohl eine einfache Standortbestimmung Ihrer Landingpages, als auch wertvolle Inspirationen für deren Weiterentwicklung gewinnen können.

Die Idee hinter dem Bewertungsraster

Das Bewertungsraster soll Ihnen die Möglichkeit eines strukturierten Vergleiches Ihrer Landingpages mit denen Ihrer Konkurzenz geben.

Welche Elemente sind bei Ihnen besser gelöst, welche bei der Konkurenz? Die Arbeit mit diesem Raster hat in der Praxis gezeigt wie effizient man damit Schwachstellen der eigenen Landingpages finden kann und von der Konkurenz wichtige Inspirationen erhalten kann. Das soll Sie natürlich nicht davon abhalten die Kriterien entsprechend für sich abzuändern… 😉

Stellen Sie die Bewertungen der einzelnen Landingpages in Listenform gegenüber und bewerten welche der Elemente Sie für Ihre Landingpage übernehmen möchten.

Natürlich ist die Bewertung anhand eines Rasters immer subjektiv. Das Ziel der Bewertung nach den 11 Bewertungskritieren ist jedoch nicht die statistische Validität. Es soll eher als Weg zu Inspiration dienen.

Die 11 Bewertungskriterien

Besucher des Conversion Camps 2010 kennen die Bewertungskritieren bereits. Auf den Networking Karten wurden die in unseren Augen relevantesten Kriterien abgedruckt. Natürlich gibt es noch unendlich viele weitere Kriterien nach denen Landingpages bewertet werden können. In der Praxis haben sich die folgenden 11 als sehr effizient erwiesen.

1. Logo

Das Logo dient für den Nutzer als erster Ankerpunkt auf der Landingpage und soll es durch seinen hohen Wiedererkennungswert einfach machen, das Unternehmen von den Wettbewerbern zu unterscheiden. Bereits durch die Gestaltung des Logos werden die wichtigsten Werte des Unternehmen sichtbar gemacht. Der Nutzer erkennt im Logo den Absender der Seite und so kann bereits hier ein erster Grundstein für Vertrauen gelegt werden.

Ist das Logo dem Nutzer bekannt, wird dieser sofort und unterbewusst seine bisherigen Erfahrungen mit dem Anbieter in die Waagschale werfen um das Angebot zu bewerten.

2. Headline / Subline

Die Headline-/Subline-Kombination beantwortet dem Nutzer primär die Frage “Bin ich hier richtig?”. Kommt der Nutzer beispielweise aus einer CPC-Anzeige, sollte diese den Anzeigentext entprechend aufgreifen und dem Nutzer so das Gefühl geben, dass er das Gesuchte hier gefunden hat. Kurze und prägnante Texte ermöglichen eine besonders schnelle Aufnahme der Informationen.

Headline und Subline sollten immer informativ und relevant für den Nutzer sein und ihn emotional ansprechen.

3. Einleitung

Die Einleitung gibt dem Nutzer in Kombination mit der Headline / Subline eine kurze Erläuterung zum dargestellten Produkt oder der Dienstleistung. Sie hebt bereits den wichtigsten Nutzen für den Besucher hervor und gibt einen starken Anreiz weiterzulesen.

4. UVP (Unique Value Proposition)

Was ist das Besondere an dem Angebot? Lenken Sie den Nutzer nicht mit zu vielen Versprechen ab, konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche auf das Besondere des Angebots. Fassen Sie sich hierbei kurz. Der Besucher wird es Ihnen danken, wenn er nicht unendlich lange Sätze lesen muss. Er will den Nutzen für sich schnell erfassen.

In einer Bulletliste mit mehreren Nutzen ist der UVP immer an erster Stelle und sollte durch die 5 Ws (Wer? Was? Wann? Wo? Warum?) erweitert werden.

5. Reason Why

Der Besucher möchten Argumente für die Entscheidung haben. Wenn die Landingpage diese liefert und er sich damit identifizieren kann – perfekt.

Je nach Zielgruppe können diese Argumente, aber auch die Darstellung stark differieren. Sind für die einen Statistiken in Tabellenform oder Vergleichstabellen sinnvoll, so möchten andere Grafiken und Charts sehen. Für eine andere Zielgruppe könnte schon ein entsprechender Text ausreichend sein. Wichtig ist nur, dass der Nutzer Antworten auf die Frage “Warum ist das das Richtige für MICH?” bekommt.

6. Preis

“Was kostet mich das?” Der Besucher trifft seine Kaufentscheidung niemals ohne die Information.

Aus psychologischer Sicht ist es sinnvoll den Preis zu “erklären”. Gute Beispiele sind begründete Preisreduzierungen, aber auch das Prinzip der Verknappung kann hier verkaufsfördernd sein. “Nur noch 2 Tage 65% Rabatt” oder so ähnlich diese Verknappung lauten.

7. Call-to-Action

Die Call-to-Action ist der erste Schritt in den Conversion-Funnel und sollte entsprechend deutlich und klar zu erkennen sein und zum Klick einladen.

8. Funktionsprinzip

Der Besucher möchte das Prinzip leicht erfassen und keine langen Beschreibungen lesen müssen. Illustrationen des Funktionsprinzips sind gut geeignet, wenn Sie komplexe Produkte oder Vorgänge simplifizieren und somit leichter erfassbar machen. Ob es besser ist eine technische Zeichung, ein Scribble oder ein Video zu nutzen hängt von der Zielgruppe ab.

9. Trust Elemente

Vertrauen ist ein sehr starkes psychologisches Motiv – Misstrauen hingegen ist der größte Konversionskiller.

Je nach Persönlichkeitstyp bauen Nutzer unterschiedlich schnell Vertrauen zu einem Anbieter auf. Hat die Seite Elemente die das Vertrauen stärken und das Sicherheitsbedürfnis der Nutzer befriedigen. Häufig genutzte Beispiele sind Siegel, bekannte Marken, redaktionelle Zertifikate, bekannte Gesicher, aber auch Social-Media Elemente wie Facebook Likes.

Zusätzlich zu diesen Elementen ist eine professionelle Gestaltung und eine verständliche Struktur der Seiten vertrauensfördernd.

10. Hero Shot

“Was kaufe ich da eigentlich und wie zur Hölle sieht das aus?”

Ist das Produkt der Held der Seite? Gute Produktfotos sind unabdingbar für eine hohe Konversionsrate. Wirklich gut funktioniert der Hero Shot in Verbindung mit dem Storytelling, dem Erzählen einer Geschichte zu dem Produkt. Diese Symbiose triggert oft starke Emotionen im Nutzer.

11. Testimonials

Gib es Testimonials auf der Seite, die das Vertrauen in das Produkt stärken?

Für die Glaubwürdigkeit hat es sich als sehr hilfreich erweisen, wenn Vor- und Nachteile autentisch beschrieben werden. Man sollte den Texten anmerken, dass sie von echten Nutzern für Nutzer geschrieben wurden und nicht von der Marketing-Abteilung.

Beispielhafte Bewertung

Ich habe mir einmal die Seite der iPhone App Things etwas näher angesehen und anhand dieser 11 Punkte kurz bewertet. Im produktiven Einsatz dieser Methode lohnt sich eine deutlich detailliertere Untersuchung.

Dieses Beispiel soll lediglich dem Verständnis der Methodik dienen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Landingpage iPhone App Things

1. Logo

Das Logo Cultured Code ist vielen sicher genauso unbekannt wie das Logo / Icon der App. Es ist professionell und klar gestaltet. Allerdings lässt es auf den ersten Blick kaum einen Schluss auf den Inhalt des Produkts zu.

4 / 10 Punkten

2. Headline / Subline

Die HeadlineTask management for everyone” in Kombination mit dem iPhone und iPod touch Schriftzug neben dem Things Logo geben ein gutes Feedback um was es sich handelt. Die Emotionalität und der Nutzen könnten klarer formuliert werden.

7 / 10 Punkten

3. Einleitung

Die Einleitung gibt sehr gut den Mehrwert des Produkts wieder und bietet einen starken Anzeiz zum weiterlesen. Eine sehr gute Einleitung.

10 / 10 Punkten

4. UVP

Der UVP wird bereits in der Einleitung aufgegriffen.
Eine Bulletliste ist jedoch nicht vorhanden.
Im Video wird ebenfalls auf den UVP eingegangen.

5 / 10 Punkten

5. Reason Why

Die Reason Why wird sowohl im Video stark thematisiert, als auch den folgenden Abschnitten der Landingpage. Es wird für jedes Mainfeature im Detail darauf eingegangen was es dem Nutzer bringt.

9 / 10 Punkten

6. Preis

Der Preis wird auf der Seite gar nicht thematisiert. Ein echter Konversionkiller.

0 / 10 Punkten

7. Call-to-Action

Die Call-to-Action ist für eine so lange Seite zu wenig vertreten. Sie sollte mindestens unten nocheinmal wiederholt werden. Weiterhin ist sie nicht klar als solche zu erkennen. Durch die orange Farbe fällt sie zwar auf, wird aber wahrscheinlich nur schwer als klickbares Element identifiziert.

3 / 10 Punkten

8. Funktionsprinzip

Das Funktionsprinzip wird innerhalb des Videos sehr detialliert dargestellt. Mir fehlt jedoch eine einfache und vor allem schnelle Übersicht, die auch in der Website platziert werden sollte.

6 / 10 Punkten

9. Trust Elemente

Die Trust Elemente werden auf der rechten Seite außerhalb des Inhaltsbereich geführt. Es sind alles redaktionelle Zertifikate (MacLife, Macworld, iTunes, O’Reilly, iLounge). Das Layout der Seite ist extrem professionell und unterstützt so das hochwertige und strukturierte Image der App.

9 / 10 Punkten

10. Hero Shot

Der Hero Shot ist wenig ausgeprägt und wird durch das App-Icon verdeckt. Im unteren Bereich sind zwar viele Screenshots integriert, diese sind jedoch nicht als Hero Shot zu werten, da diese die App nicht gemeinsam mit dem iPhone zeigen, sondern nur auf die Inhalte fokussieren. Eventuell könnte man noch den Startbildschirm des Videos als Hero Shot werten. Aber auch dieser wirkt wenig heroisch.

4 / 10 Punkten

11. Testimonials

Die Testimonials sind unterhalb der Trustelemente auf der rechten Seite außerhalb des Inhaltsbereich aufgelistet. Das Schöne an dieser Umsetzung ist, dass die wichtigsten Informationen aus dem Testimonial angezeigt werden und dann das ganze Testimonial gelesen werden kann. Dies stellt aber auch gleichzeitig ein sehr großes Problem dar. Die Testimonials sind – genau wie die Trust Elemente – redaktionelle Beiträge in Blogs.

Es ist davon auszugehen, dass dies jedoch in diesem Fall im Detail kaum wahrgenommen wird und die Testimonials für den Nutzer als gültig und gut bewertet werden.

6 / 10 Punkten

Visualisierungsidee

Eine grafische Darstellung dieses Kandidaten könnte z.B. so aussehen:

Bewertungsraster Landingpage Optimierung

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Analysieren und freue mich auf Ihre Kommentare!

Über den Autor

Torsten Hubert

Principal Consultant

Torsten Hubert, Jahrgang 1975, ist Principal Consultant bei konversionsKRAFT – Deutschlands führende Agentur für Conversion Optimierung.

Torsten Hubert beschäftigt sich seit Mitte 2000 intensiv mit der Optimierung von eCommerce Systemen, Webmarketing und ist Google Advertising Professional. In den letzten Jahren hat er in vielen erfolgreichen Projekten tiefe Einblicke in die Themenbereiche E-Commerce-Systeme, Usability, Motivatorik, Conversion-Optimierung, Landingpages, Webmarketing (SEO & SEA) sammeln können.

Weiterhin ist Torsten Hubert Dozent für Conversion Optimierung, Usability und Motivatorik an der Hochschule Darmstadt.

Sein kostenloses eBook “Die stummen Schreie der Konversion – 11 Konversionskiller und wie sie vermieden werden” wurde bisher über 13.000 Mal heruntergeladen.

Das Knowhow von Torsten Hubert wird von Fach- und Publikumsmedien gleichermaßen aufgegriffen. So erschienen Artikel bereits in Publikationen wie iBusiness, Website Boosting, InternetWorld und weiteren Magazinen.

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13 Kommentare

  1. Gravatar

    Peter Ebert,

    Sehr guter Artikel.

    Gerade wenn man neue Landingpages zusammenstellt, aber auch wenn man seine bestehenden Landingpages mal auf den Prüfstand stellen möchte – Sehr empfehlenswert als Orientierung.

  2. Gravatar

    Andi,

    Hallo Torsten,

    Super interessanter Artikel. Hab ihn ordentlich geshared :). Die Bewertungs-Visualisierung deines Landingpage-Beispiels als Idee finde ich großartig. So sieht das jeweilige Unternehmen gleich auf der ersten Blick die Knackpunkte der Landingpage und kann direkt mit A/B Landingpage-Testing einsteigen und die Regler in die hoffentlich richtige Richtung verschieben!

    LG,
    Andi

    PS: Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr mal wieder auf einer Konferenz 😉

  3. Gravatar

    Kon,

    Ganz schön dreißt so etwas einfach abzumildern und einfach übersetzen… Schlimm schlimm, dann sogar ohne Quelle..

    http://www.formstack.com/the-anatomy-of-a-perfect-landing-page

  4. Gravatar

    André Morys,

    Hallo Kon,
    1) anonyme Unterstellungen finde ich immer ziemlich schwach. Zum Glück wird ja die IP-Adresse protokolliert.
    2) Die Bewertung basiert auf unserem Landingpage-System, das gab es so z.B. schon in Kartenform auf dem ConversionCamp.
    3) Dieser Artikel zeigt nicht welche Elemente es gibt oder liefert schlaue Tipps wie die angebliche Quelle, auch ist es keine Infografik sondern es geht hier im die Analyse, die Erzeugung von Hypothesen.

    Gleiches Thema – anderer Inhalt. Definitv keine Übersetzung.

    Also einfach mal durch die Hose atmen.

    Frohe Weihnachten noch!

  5. Gravatar

    Karl Kratz,

    Kon wollte ja auch nur einen Link + ein bisschen Kontroverstraffic abstauben 😉

  6. Gravatar

    Frank Reese,

    Hallo Torsten,

    prima Zusammenstellung wichtiger Aspekte von Landing Pages.

    Zwei Gedanken möchte ich dazugeben:
    Die Betrachtung der Landing Page sollte immer das dorthin führende Werbemittel einbeziehen. Headlines, Gestaltung etc können sehr verschieden wirken, je nachdem mit welchem Gedanken der Besucher dorthin kommt.

    Dazu ein wenig Kritik: Eine Bewertung wie z.B. ‘7/10 Punkten für die Headline’ mag einen gewissen Reiz haben, aber ich glaube nicht, dass es dafür eine empirische Grundlage gibt.
    Sicher gibt es Erfahrungen, sicher gibt es aufmerksames Betrachten, sicher können die meisten eine eher schelechte von einer eher guten LP unterscheiden – aber eine so diffrenzierte Beurteilung ohne Datengrundlage halte doch eher für überzogen.
    Ich würde eher sagen: Messen messen, messen, dann Änderungsvorschläge entwickeln und dann Hypothesen testen, testen, testen.
    Theoretische Konstrukte sind gut zur Generierung neuer Ideen und Hypothesen, aber die Wahrheit liegt auf’m Platz, sprich in den harten Performance-Zahlen.

  7. Gravatar

    Torsten Hubert,

    @Peter Ebert: danke

    @Andi: vielleicht auf der Campixx?

    @Kon: erst lesen, dann meckern!

    @Karl: so sind se… Traffic ziehen wo es geht… 😉

    @Frank: Ich gebe dir in beiden Punkten absolut recht. Die “perfekte” Landingpage hängt auf jeden Fall sehr stark von der Traffic-Quelle ab. Werbemittel geht mir hier nicht weit genug. Auch organischer Traffic kann eine spezielle Landingpage sicher gut gebrauchen.

    Da man in den seltensten Fällen die Daten aus den Webanalytics der Konkurenz kennt, geht es bei dem Raster (wie oben beschieben) ja genau darum Inspiration für Optimierungsansätze zu finden.

    Das oben beschriebene Verfahren eignet sich sehr gut dafür neue Ideen zu entwickeln und Testhypothesen aufzustellen. Die danach gemessen und verifiziert werden sollten… 🙂

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    André Morys,

    Ich glaube, die Kritik von “Kon” ist systembedingt. Sonst hieße es ja “Pro”.

  9. Gravatar

    Janine Höfer,

    Danke für die Inspiration!

  10. Gravatar

    Ralph,

    Vielen Dank für den sehr ausführlichen Artikel, den ich offline in aller Ruhe lesen werde.

  11. Gravatar

    Lothar Seifert,

    Danke für den guten Artikel. Nach meinen Erfahrungen wird kaum Text gelesen, sondern eher visuell in sehr kurzer Zeit der bestimmende Eindruck aufgenommen.

  12. Gravatar

    Can von der der Werbewind GmbH,

    Sehr gut. Starte gerade diverse AdWords Kampagnen und musste mir das nochmal ins Gedächtnis rufen.

    War wirklich Hilfreich! 🙂

  13. Gravatar

    Fabian,

    Hallo Torsten,

    genau soetwas habe ich für unsere neue Webseite gesucht. 😉

    Prima – vielen Dank.

    Fabian

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