23 Conversion-Fragen, die keiner beantworten kann.
Gut, ich gebe zu “die keiner beantworten kann” ist übertrieben – aber ich garantiere: Es wird hart. Als Denk-Impuls für die Shop-Betreiber, E-Commerce-Manager, Online-Marketing-Entscheider, Vorstandsvorsitzenden, Abteilungsleiter und ähnlichen, die Conversion Optimierung als Thema “ganz nett” finden, habe ich einen kleinen, feinen und vor allem herausfordernden Fragebogen zum Selbstausfüllen entwickelt. Finden Sie selbst heraus, welche strategische Bedeutung das Thema CRO wirklich hat und welche es haben sollte.
Betriebswirtschaftliches Basis-Wissen ist dabei wünschenswert.
Die Fragen (bitte sich selbst stellen):
Es fängt leicht an, keine Sorge:
- Wenn mein stärkster Wettbewerber nur den halben Umsatz – dafür aber 0.5% mehr Conversion hat – was heißt das für seinen Deckungsbeitrag?(Das war nur zum Aufwärmen, jetzt wird es ernst:)
- Was heißt das für seine CPC-Kampagnen, seinen CPO und seine Reichweite?
- Wie viele Monate dauert es, bis er mehr Umsatz macht?
- Was wäre, wenn er in Wirklichkeit 1% mehr Conversion hat?
- Wer ist überhaupt mein stärkster Wettbeweber?
- Was heißt das mittel- bis langfristig für meine CPC-Kampagnen und meine Reichweite?
- Wenn dieser Wettbewerber seinen Vorsrpung ausbaut, indem er fünf Conversion-Optimierungs-Runden pro Jahr macht, die jeweils 0.1 % mehr Conversion bringen – wie groß ist sein Wettbewerbsvorteil in Euro nach einem Jahr?
- Wie groß ist sein Vorteil nach drei Jahren?
- Wie schafft dell.com 400 Optimierungsrunden pro Jahr?
- Was heißt das für meine Prozesse? Abteilungen? Infrastruktur?
- Warum hat mein Wettbewerber überhaupt eine höhere Konversionsrate obwohl sein Shop sch…. aussieht?
- Was passiert, wenn mein Wettbewerber seinen Gewinn aus CRO in noch bessere Prozesse investiert?
- Was wäre, wenn ich einen ähnlich hohen Betrag in einen Relaunch investiere, um allen zu zeigen, wo der Hammer hängt?
- Welchen Einfluss hat es auf das Betriebsergebnis, wenn ich nach diesem Relaunch 0.5% weniger Gesamtconversion habe?
- Wie kann ich vermeiden, jemals wieder einen Relaunch machen zu müssen?
- Woher kommt in Wirklichkeit diese Relaunch-Idee und wer-zum-Teufel verdient als einziger daran?
- Angenommen, meine CPC-Preise steigen im nächsten Jahr um 20%. Was heißt das für das Betriebsergebnis?
- Welche Auswirkung auf den Unternehmenswert hat es, wenn zusätzlich das organische Wachstum um ca. 40% sinkt?
- Um wie viel muss die Conversion steigen, um das zu kompensieren?
- Wenn mein stärkster Wettbewerber 1% mehr Conversion hat, effizientere Prozesse zum Laufen bringt, der Relaunch schief geht und die CPC-Preise steigen – wann wird er meinen Laden übernehmen?
- Warum habe ich eigentlich so eine niedrige Konversionrate?
- Ab wann muss ich das Thema wirklich ernst nehmen, um die Kurve noch zu kriegen?
- Ist Conversion-Optimierung überhaupt ein strategisches Thema oder geht das wieder vorbei?
Bonus-Frage für alle, die noch ein weiteres Ticket für die Begleitung brauchen:
24. Wann hören wir auf, IT, Systeme und Infrastruktur als Ausrede zu verwenden und suchen nach den wahren Conversion-Killern in der Organisation?
Weiterhin viel Erfolg;-)
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15 Kommentare
Markus Kehrer,
Great, ich bin zwar kein Kandidat für den Black Belt 🙂 werde den Post aber mal weiterverbreiten und bin sehr auf die Response gespannt.
Grüße
Gabriel Beck,
Zusatzfrage 25:
Warum braucht man 24 + 1 Frage, um zu verstehen, wie wichtig es ist, endlich mit der Optimierung anzufangen?
Danke André für diese Fragen!
Gruß
Gabriel
Erik Meierhoff,
Grandiose Fragen, die wirklich weh tun können – danke!
Gruß aus Karlsruhe,
Erik Meierhoff
Moritz,
Genial! Ueberlege jetzt, ob ich mir die 2 Tickets sichern soll. 😉
25. Was wäre wenn, wir 5-10% Konversion hätten?
26. Was wäre, wenn Web Arts wüsste, wie wir dahin kommen könnten?
Es gibt wohl noch zu wenig Schmerz, als dass sich Manager solche Fragen stellen (müssen).
Reizvoller ist es m.M.n. zu zeigen, welch ungeahnte Potentiale in Shops stecken und was für grandiose Steigerungen, welches Wachstum etc. moeglich und dank spezialisierter Agenturen auch realität werden kann! 😉
Jan-Ole Janssen,
Die Fragen 10 + 21-24 könnte man noch erweitern in:
Wann fangen an wir an generelle strukturelle Probleme des Webprojektes zu beseitigen?
Dann kann man nämlich wirklich schneller implementieren und testen. Aber da findet sich sicher eine gute Ausrede…
Tolle Gedankenanregungen. Danke!
Markus,
Ein Tipp für eine mögliche Antwort zu Frage 22: “spätestens gestern” 😉
Philipp,
Die Antwort auf all diese Fragen ist “42” 😉
André Morys,
@ Philipp: Das ist eine kluger Hinweis der auf einen weiten Horizont und große Lebenserfahrung schließen lässt… Viele Grüße!
Daniel,
Hmm… ich bin ja nicht so vom Fach, aber beantwortet mir mal ne FRage “wie ist “Conversion” definiert?
Conversion Rate? Conversion Nominal?
Also bedeutet mehr “Conversion” = Mehr Traffic?
André Morys,
Konversionsrate = Aktionen / (unique) Visits * 100 (%)
Conversion = Umwandlung (von Besucher zu Käufer, etc.)
Daniel,
was soll das dann bedeuten: 0,5% mehr umwandlung… ist das dann der absolute wert?
das bedeutet= 0,5% mehr transaktionen?
André Morys,
Ja. Eine Steigerung von 1% Konversionsrate um 0,5% auf 1,5% Konversionsrate entspräche eine Steigerung der Conversion Rate (und des Umsatzes) von 50% und ist für viele Shops ein realistischer Wert. Die durchschnittliche CR beträgt rund 3% für deutsche Onlineshops.
Philipp,
@ André: Die Fragen wären doch auch eine schöne Diskussionsgrundlage für den nächsten Conversion Thursday 🙂
Gibt es eigentlich schon einen Termin?
André Morys,
Hallo Phillip, der 14.07. ist als Termin derzeit in Planung… hoffe das passt!
Dirk Wiedenhaupt,
Guten Morgen 🙂
sehr schöne Fragen und zum Nachdenken wunderbar geeignet.
Doch als “so ein Manager” stellt sich meine Erfahrung etwas anders dar.
Ich möchte gar nicht abstreiten, dass Konversionsoptimierung in allen Bereichen des Unternehmens wichtig ist. Es schafft einen enormen Wettbewerbsvorteil und nicht zu vergessen einen langfristigen positiven Erinnerungseffekt beim Kunden wenn alles so läuft, wie der Kunde sich das vorstellt.
Doch trotzdem ist Konversionsoptimierung nur ein kleiner(!) Baustein.
Also meines Erachtens liegt der Wettstreit zwischen Konkurrenten viel stärker auf der Produktebene als auf der Verkaufsebene.
Selbst wenn man unterstellt, das die Konkurrenten ähnlich oder gleich sind, ist die Beantwortung der Fragen im wirklichen Leben nicht oder kaum möglich.
Den größten Anteil an den variablen Kosten machen nun mal der Einkaufs-/Produktionspreis und der Logistikanteil aus. Und hier gibt es extreme Unterschiede bzw. Möglichkeiten einzuwirken und sich gegenüber Konkurrenten abzusetzen.
Wenn meine Roherlösquote bedeutend höher als die meines Konkurrenten ist, kann ich mir verdammt viele Fehler leisten.
So entziehe ich mich dem Konversionratenwettlauf.
Natürlich kann ich dann mit einer verbesserten Konversionsrate mehr verdienen.
Nur wenn man diese Faktoren als gesetzt annimmt, lassen sich die Fragen beantworten.
Alles andere ist Schall und Rauch.
Bitte macht nicht den Fehler und seht die Konversionsrate als DAS Allheilmittel.