Studie: Digital Growth 2018 – Benchmark digitaler Wachstumsfaktoren
Unternehmen wie Airbnb, Uber oder Netflix dominieren als Quereinsteiger ganze Industrien. Amazon verfolgt sogar das Ziel, auf jeden Lebensbereich Einfluss zu nehmen. Natürlich könnten wir das exorbitante Wachstum dieser Unternehmen alleine ihren disruptiven Geschäftsmodellen oder Produkten zuschreiben. Doch sind diese Wachstumsgiganten auch für ihre exzessive Testing-Kultur bekannt.
Uber gaben erst kürzlich bekannt, dass zu jeder Zeit über 1.000 Tests auf ihrer Plattform laufen. Amazon, Booking.com, Facebook und Google realisieren jeweils gar mehr als 10.000 Tests pro Jahr.
Daraus lässt sich schließen, dass intensives Online Testing ein Teil der Wachstums-Erfolgsformel dieser disruptiven Angreifer ist.
Doch wie fortgeschritten sind Unternehmen im deutschsprachigen Raum im Bezug auf Online Testing?
Wir haben 242 Unternehmen aus der D-A-CH- Region zum Status-Quo von Conversion-Optimierung bzw. Online Testing befragt.
Das Ergebnis sind aufschlussreiche Einblicke in Faktoren wie Kundenzentrierung, Agilität und datengetriebene Entscheidungen. Zudem wurde erkennbar, in welchen unterschiedlichen Stadien sich die befragten Unternehmen im Bezug auf Conversion-Optimierung befinden.
Die Zusammenfassung der Studie kannst Du Dir hier herunterladen: Digital Growth 2018: Benchmark digitaler Wachstumsfaktoren – Executive Summary
Die Erkenntnisse dieser Studie helfen Dir, Dein Unternehmen im Benchmark einzuordnen. Zudem dienen Dir die Best Practices als Inspiration und ich bin sicher, dass Du eigene wachstumsfördernde Schritte ableiten kannst.
Drei spannende Aha-Momente fasse ich für Dich hier zusammen:
Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch
Sagte schon Antoine de Saint-Exupéry vor über 70 Jahren.
58,6 Prozent aller befragten Unternehmen haben im besten Fall Ziele, aber keinen Businessplan für Conversion-Optimierung definiert.
Demgegenüber stehen 12 Prozent der Unternehmen, die klare Ziele verfolgen, und einen Businessplan Plan ausgearbeitet haben, der von der Geschäftsleitung kontrolliert wird.
12 PROZENT DER UNTERNEHMEN HABEN EINEN BUSINESSPLAN FÜR OPTIMIERUNG UND LASSEN IHRE ZIELE VON DER GESCHÄFTSLEITUNG KONTROLLIEREN
Warum ist das so wichtig?
Ein Businessplan für Conversion-Optimierung unter Einbindung der Geschäftsleitung stellt sicher, dass Tests auf Unternehmensziele und nicht nur untergeordnete Abteilungsziele einzahlen.
Der Vorteil daraus ergibt sich nicht nur für das C-Level-Management, sondern auch für Optimierungs-Teams. Ihre Wichtigkeit für das Wachstum des gesamten Unternehmens steigt. Das spiegelt sich in der Unterstützung durch das Management in Form von mehr Ressourcen (Budget, Teammitglieder) wider.
Von allen Faktoren korreliert Fehlerkultur am stärksten mit Wachstum
Huch? Sollten nicht die Unternehmen am schnellsten wachsen, die eine stolperfreie Erfolgsgeschichte schreiben?
Natürlich steht eine Fehlerkultur nicht für eine Kultur des zelebrierten Scheiterns. Sie steht für kontinuierliches Testing. Sie steht dafür, dass man datenbasiert ergründet, was bei den eigenen Kunden funktioniert, und nicht minder wichtig, was nicht!
In 77 Prozent der stark wachsenden Unternehmen teilen Optimierungs-Teams ihre Testing-Erkenntnisse.
Werden Learnings aus positiven wie negativen Tests im Unternehmen kommuniziert, wächst das intellektuelle Kapital in Form von Erfahrung, Wissen, Kreativität etc. der gesamten Organisation.
IN 77 PROZENT DER STARK WACHSENDEN UNTERNEHMEN TEILEN OPTIMIERUNGSTEAMS IHRE TESTING-ERKENNTNISSE
So lassen sich wertvolle Stellschrauben identifizieren, die nicht mit der Optimierung einer Webseite zu tun haben. Der Einfluss einer Fehlerkultur auf Wachstum ist also wesentlich größer gedacht als kurzfristig Warenkörbe zu erhöhen.
Das Verhalten von Menschen ändern, nicht Webseiten optimieren
Ein großes Missverständnis der digitalen Transformation ist, dass Conversion-Optimierung das Ziel hat, Webseiten zu optimieren.
Es ist ja auch nicht das Ziel der Deutschen Bahn, einen Zug von Frankfurt nach Berlin zu bringen. Vielmehr ist die Mission, dass Menschen schnell und komfortabel zu bezahlbaren Preisen zum Wunschort gelangen.
Conversion-Optimierung hat daher das Ziel, den Webnutzer (Kunden) schnell und komfortabel ans Ziel zu bringen. Hierfür müssen wir die Verkäuferbrille abnehmen. Das Kundenziel ist nämlich nicht primär auf den Kauf-Button zu drücken. Vielmehr geht es um die Befriedigung eines Bedürfnisses – es geht um Emotionen, die unterbewusst mitschwingen.
Wer einen Tesla kauft, der möchte sicherlich unter anderem von A nach B gelangen. Und wer ein iPhone kauft, der möchte sicherlich auch telefonieren. Doch lassen sich diese Bedürfnisse mit unzähligen anderen Produkten lösen … was ist also die wirkliche Motivation und wie können wir auf diese eingehen?
Hier kommt Konsumpsychologie ins Spiel.
Wir möchten nämlich Einfluss auf das Verhalten eines Kunden nehmen. Daher passen wir Webseiten so an, dass sie für unsere Kunden nicht nur verständlich und nutzbar, sondern persönlich relevant sind!
EIN GROSSER ANTEIL DER STARK WACHSENDEN UNTERNEHMEN SETZT AUF KONSUMPSYCHOLOGIE UND PERSONAS
Setzen Unternehmen Konsumpsychologie oder Personas ein, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Uplifts beim Testing und starkes Unternehmenswachstum signifikant. Die Studienergebnisse ergaben folgendes:
83 Prozent der Unternehmen, die stark wachsen, setzen Erkenntnisse der Konsumpsychologie zur Optimierung ein.
und
70,7 Prozent der Unternehmen mit starkem Wachstum setzen Personas zur Generierung von Testideen ein.
Der Gesamtdurchschnitt bei den befragten Unternehmen fällt mit 55,4 Prozent weitaus niedriger aus. Hier schlummert noch sehr viel Potenzial.
Fazit
In den meisten Unternehmen sind viele Optimierungshebel erkennbar. Du erinnerst Dich: Nur 12,1 Prozent der befragten Unternehmen folgen einem Businessplan für Optimierung, der von der Geschäftsleitung kontrolliert wird. Es überrascht daher auch nicht, dass weniger als ein Viertel der Unternehmen nach eigenen Angaben über ausreichend Optimierungsbudget verfügen.
Wird Online Testing für die Führungsetage zum Unternehmens- und bleibt nicht nur Abteilungsthema, kann in den nächsten Gang geschaltet werden. Der Weg für effizientes Hochfrequenz-Testing wird frei. Intellektuelles Kapital in Form von Erfahrung, Wissen und Kreativität wird in der gesamten Organisation in kürzerer Zeit generiert, schneller verbreitet, erneut genutzt – ein fortlaufender agiler Prozess.
Die von mir vorgestellten Aha-Momente bezogen sich auf die Kapitel Businessplan, Fehlerkultur und Konsumpsychologie.
Die Executive Summary bezieht sich auf alle Kapitel der vollständigen Digital Growth 2018-Studie, die du auf Anfrage erwerben kannst:
- 1. Kapitel: Steuerung
- 2. Kapitel: Businessplan
- 3. Kapitel: Fehlerkultur
- 4. Kapitel: Konsumpsychologie
- 5. Kapitel: Priorisierung
- 6. Kapitel: Testing-Olymp
Executive Summary (PDF, 16 Seiten, kostenloser Download)
Welche sind Deine größten Aha-Momente? Teile es mir in den Kommentaren mit.