Infografik: 5 wichtige Ziele im Optimierungsprozess und wie Du sie erreichst
Conversion Optimierer suchen stets nach neuen Methoden, Tools oder Frameworks, welche den Projektablauf vereinfachen und strukturieren sollen. Sozusagen die Suche nach dem optimalen Optimierungsprozess. Unsere Infografik zeigt Dir, wie so ein Optimierungsprozess aussehen könnte. Du kannst sie Dir am Ende herunterladen und zum Beispiel in Posterform ausdrucken und gut sichtbar platzieren.
Die Infografik zeigt Dir 5 unserer Erfahrung nach wichtige Prozess-Schritte der Webseiten-Optimierung. Du wirst sehen, dass nicht einzelne Methoden, Tools oder Frameworks ausschlaggebend für den Erfolg sind, sondern klar definierte Ziele im jedem Prozess-Schritt.
Die Infografik hilft Dir, Deinen bestehenden Prozess zu optimieren oder aber einen völlig neuen zu etablieren. Du erhältst also hilfreiche Tipps für Deinen Optimierungsprozess, egal wie Dein Reifegrad ist.
Was sind die 5 Ziele erfolgreicher Conversion Optimierung?
- Potenziale und Schwachstellen aufdecken
- Nur die wirklich guten Ideen weiter verfolgen
- Testing und eine vernünftige Test-Dokumentation
- Die Möglichkeit, Ergebnisse zu speichern und zu präsentieren
- Mittel und Wege, die Ergebnisse interpretieren und nutzen zu können
Schritt 1 – Brainstorming mit System. Optimierungspotentiale identifizieren
Das Problem: Eine Seite, ein Portal, eine App oder was auch immer Du optimieren möchtest weist Dir unbekannte Schwachstellen auf und Du weißt nicht, welche Potenziale darin schlummern.
Das Ziel: Möglichst viele und gute Optimierungsideen generieren. Hierbei die Nutzerbrille aufsetzen und die echten Bedürfnisse und Hürden zielsicher identifizieren.
So kommst Du dahin:
Überprüfe Deine Seite mithilfe des 7-Ebenen-Frameworks der Konversion. Das Modell hilft Dir, die Nutzerbrille aufzusetzen und Schwachstellen zu identifizieren. Das Modell ist kostenlos in Iridion verfügbar.
–> Setze die Nutzerbrille auf und stelle die richtigen Fragen mithilfe des Frameworks
–> Decke verborgene Potenziale auf und identifiziere zielsicher Schwachstellen
–> Halte alle Ideen, die dadurch entstehen, systematisch fest
Folgende Fragen können zudem immer helfen:
- Nutzer entscheiden innerhalb weniger Millisekunden, ob das was sie sehen zu Ihnen passt oder nicht: Wie überzeugst Du Skeptiker, bei Dir und nicht bei der Konkurrenz zu kaufen?
- Was müsste an dieser Seite geändert werden, damit du sie an einen Freund weiterempfehlen würdest?
- Wie überzeugst Du Deine Nutzer davon, das Angebot hier und jetzt in Anspruch zu nehmen?
- Dinge sind häufig komplexer als sie sein müssten: Wie lässt Du den Nutzer spüren, dass auf Deiner Webseite alles einfach und schnell zu erledigen ist?
- Deine Nutzer haben Deine Seite verlassen: Was kannst Du tun, damit sie einen bleibenden Eindruck hinterlässt?
Weitere Werkzeuge und Methoden, die helfen können:
- Google Analytics für quantitative Analysen
- Erkenntnisse aus der Verhaltenspsychologie
- Best Practice Archive als Inspiration
- Surveys Nutzer-Insights
- User Research (zum Beispiel mit Eye-Tracking oder Lookback.io)
- Mouse Tracking (zum Beispiel mit Hotjar)
Schritt 2 – Nur die wirklich guten Ideen weiter verfolgen
Problem: Nicht alle Ideen haben dasselbe Potenzial erfolgreich zu sein. Budget und Traffic sind oft limitiert, wodurch nicht alles gleichermaßen erforscht werden kann.
Ziel: Eine Liste mit sortierten und sinnvoll priorisierten Optimierungsideen. An dieser Stelle sollte man auf keinen Fall einem Bauchgefühl oder einer subjektiven Meinung folgen. Der Schlüssel zum Erfolg ist objektive Priorisierung.
Ein mögliches Vorgehen
#1 Aufwand sowie Einfluss der Idee bewerten, z.B. auf einer Skala von 1-5
#2 Metriken für Aufwand sowie Einfluss bilden, welche das Business am besten abbilden, wie zum Beispiel:
- Konzept (Aufwand): Wie lange dauert es, ein gutes Testkonzept für das Experiment zu erstellen (inklusive Abstimmungsrunden, Entwürfen, Prozessbeschreibungen, etc.)?
- Traffic (Einfluss): Sitzt die Veränderung auf dem primären Conversionpfad? Je näher an der Conversion das Experiment stattfindet, desto wahrscheinlicher ist es, auch kleine Uplifts zu validieren. (Weit weg von der Conversion = z. B. Startseite / nah an der Conversion = z. B. im Checkout-Funnel).
#3 Geringer Aufwand bedeutet, es ist leicht umsetzbar
#4 Ein hoher Einfluss bedeutet eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit
Welche Scoring-Frameworks gibt es?
- PIE Framework von Widerfunnel
- ICE Score von GrowthHackers
- Das Iridion Scoring
Schritt 3 – Ideen validieren
Jetzt kommt es darauf an herauszufinden, wie gut die Idee wirklich ist. Spannend! Ein A/B-Test liefert Antworten.
Problem: Wir wissen nicht, ob die Optimierungsidee auch wirklich funktioniert.
Ziel: Valide Erkenntnisse über die Optimierungsidee generieren. Hier spielt die Testlaufzeit eine aus ökonomischer Sicht tragende Rolle.
Relevanz der richtigen Testlaufzeit
Läuft der Test zu lange, verschenken wir Zeit, in welcher eine Gewinnervariante bereits für mehr Conversions sorgen könnte. Schalten wir den Test zu früh ab, laufen wir Gefahr, uns zu irren und somit eine falsche Entscheidung zu treffen. Eine optimale Testlaufzeit beschreibt z.B. das U-Modell der Validität von André Morys.
Was sind die minimalen Testanforderungen (Faustregel)?
- Mindestens 14 Tage Laufzeit
- 1.000 Conversions pro Variante
- CTBC (Chance to Beat Control) > 95%
- Testpower (Wahrscheinlichkeit, dass man mit dem Test einen Uplift nachweist, wenn es tatsächlich einen Uplift gibt.) > 80%
Schritt 4 – Ein perfekter Report
Problem: Fundierte Erkenntnisse sind nützlich, aber Entscheider/Kunden zu den richtigen Handlungen zu bewegen, ist oft nicht einfach.
Ziel: Handlungsempfehlungen transparent und nachvollziehbar aufbereiten. Individualisiert für Personen mit unterschiedlichem Reifegrad. Eine gut aufbereitete Dokumentation ist die Grundlage für überzeugende Reportings.
Was sollte mindestens dokumentiert werden?
- Allgemeine Daten zum Test (z.B. Varianten, Traffic oder Conversions)
- Statistische Auswertung des Testergebnisses (visuell aufbereitet)
- Schlussfolgerungen und Ableitung der Ergebnisse
Schritt 5 – Ein besserer Optimierer als zuvor
Wertvolles Wissen wurde erlangt. Erkenntnisse wurden gewonnen.
Problem: Gewonnenes Wissen geht wieder verloren. Es werden keine Folgeentscheidungen getroffen. Es gibt keine Lernkurve.
Ziel: Wissen nachhaltig haltbar und wiederverwendbar machen. Eine Wissensdatenbank aufbauen um eine kontinuierliche Optimierung mit Aufwärtstrend ermöglichen.
Antworten auf folgende Fragen sollten am besten sofort verfügbar sein
- Haben wir das bereits getestet?
- Welches Ergebnis hatte der Test damals?
- Wer war für den Test verantwortlich?
- Was haben wir eigentlich dieses Jahr schon erreicht?
Tipp:
Learning: Das Berücksichtigen von bereits Gelerntem ermöglicht einen besseren Blickwinkel auf zukünftige Entscheidungen.
Fazit
Leider gibt es nicht DEN optimalen Optimierungsprozess, der ohne Umweg über Los führt. Für jeden Use oder Business Case kann ein Prozess, der gut funktioniert, im Detail anders aussehen.
Aber unabhängig von den Methoden, Tools oder Frameworks, welche den Projektablauf vereinfachen und strukturieren, ist entscheidend, welche Ziele wir uns in welchem Schritt setzen. Führt man sich vor Augen, was das tatsächliche Ziel eines jeden Schrittes ist, ist es am Ende leichter die richtigen Methoden zu wählen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und vor allem den Fokus nicht zu verlieren.
Die Infografik „Der optimale Optimierungsprozess“ hilft Dir dabei, Dich daran zu erinnern. Wir haben übrigens in Iridion den hier beschriebenen Prozess möglichst genau abgebildet, sodass er in seiner Gesamtheit in einem Tool genutzt werden kann. Hier kannst Du Dich kostenlos registrieren und Iridion nutzen.
Die wichtigsten Ziele noch einmal auf einen Blick:
#2 Nur die wirklich guten Optimierungsideen weiter verfolgen
#3 Valide Erkenntnisse über die Optimierungsideen generieren
#4 Handlungsempfehlungen transparent und nachvollziehbar gestalten
#5 Wissen nachhaltig haltbar und wiederverwendbar machen
Preview Infografik
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1 Kommentar
Ralph,
Ein sehr hilfreicher “Leitfaden für die Conversion Optimierung”, welchen ich in meine Arbeit integrieren werde.
Beste Grüße
Ralph